Menü
Ehm Welk-Haus

Ehm Welk-Haus

Geschäftsstelle und
Veranstaltungsort
des Literaturvereins

Menü
Ehm Welk-Haus

Ehm Welk-Haus
Geschäftsstelle und Veranstaltungsort

Sa., 5.10.2024
Doberaner Kulturnacht
  Hans Peter Hahn liest im Ehm Welk-Haus

24.10.2024
"AktenEinsicht"
Geschichten von Frauen und Gewalt

7.11.2024
Mendelssohn-Jahr 2024
"Wo die Zitronen blühen"
demnächst mehr Informationen

17.10.24
Erlenisabend Prana Heilung
28.10.24
Workshop - Superbrain-Yoga


Zuletzt aktualisiert

Ankündigungen

Navigation: Startseite > Archiv > Artikel-im Archiv > Archiv-2023

Artikel und Berichte im Archiv

  2023

  2022

  2021

  2020

  2019

  2018

 

 

Archiv

Artikel und Berichte

 

Rückblick ins Jahr 2023

 Die Texte sind nicht verlinkt. Bitte scrollen!

26.11.23 - Einmal Amerika und zurück

07.09.23 - Zeichnen-Drucken-Stempeln

18.07.23 - Puppenkleidung für Kita-Projekt im Ehm Welk-Haus

16.06.23 - Bad Doberans Wasserfest startet zu rechten Zeit
27.03.23 - Soziale Medien - Fluch oder Segen?

19.03.23 - Originale aus Dublin waren in Ahrenshoop ausgestellt

24.01.23 - Wir planen am 18. März 2023 einen Vereinsausflug nach Ahreshoop


(26. November 2023)

 

Einmal Amerika und zurück
Zwei Gründe, warum Ehm Welk 1923 Deutschland verlassen wollte.

Im folgenden Artikel blickt Dr. Reinhard Rösler genau 100 Jahre zurück und berichtet über den Seefahrer Ehm Welk und ordnet seine Amerikareise in das Zeitgeschehen der frühen 1920er Jahre ein.
Viele Jahre später hat Ehm Welk seine Erlebnisse und Eindrücke während der Überfahrt in den Romanen Der Nachtmann (1950) und Mutafo (1954) verarbeitet. Hierüber sprach Dr. Rösler in seinem Vortrag zur diesjährigen Ehm Welk-Woche.
  Blick ins Archiv unserer Veranstaltungen

Auf der 'President Harding' reiste Ehm Welk nach Amerika
(Klick vergößert)


Im April 1923 reiste Ehm Welk von Bremerhaven aus mit einem amerikanischen Luxusdampfer nach New York – aber nicht etwa als Passagier, sondern als Arbeitender unter Deck. In Deutschland steuerte die Inflation auf ihren Höhepunkt zu, und die Heuer auf einem amerikanischen Schiff bedeutete da sehr viel. Aber das war nicht der eigentliche Grund für die Reise. Ehm Welk, seit 1904 Journalist und schon in jungen Jahren mehrfach Chefredakteur, war von 1920 bis 1922 Leitartikler der liberal orientierten Zeitung Leipziger Tageblatt und Handelszeitung.

Ehm Welk - etwa 1923
(Klick vergößert)

April 1924 - Ehm und Agathe Welk in Trient
(Klick vergößert)

Seine scharfe Verurteilung des Kapp-Putsches und der Morde an Rathenau und Erzberger und seine Polemiken gegen rechtsgerichtete Journalisten führten dazu, dass er aus dem „Reichsverband der deutschen Presse“ ausgeschlossen wurde. Das politische Klima in Deutschland widerte ihn an, er wollte weg aus Deutschland – vielleicht sogar für immer?

Und dann gab es einen sehr persönlichen Grund. Ehm Welk liebte Agathe Lindner. Er wollte sie heiraten, wusste aber nicht, ob sie seine Liebe erwiderte. Die Reise konnte also wohl auch dazu dienen, den Kopf freizubekommen, sich Klarheit zu verschaffen.

Und das gelang; bereits nach reichlich sechs Monaten kehrte Welk nach Deutschland zurück, und am 3. April 1924 heiraten die beiden. Welks journalistische Karriere nahm jetzt Fahrt auf. Sie führte ihn 1926 zum Hause Ullstein in Berlin und erreichte ihren Höhepunkt, als er schließlich unter dem Pseudonym Thomas Trimm Chefredakteur des Millionenblattes Grüne Post wurde. Diese Karriere endete freilich jäh im Jahr 1934. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Dr. Reinhard Rösler

Bildnachweis: Postkartenkopie von akpool.de; Konrad Reich: Ehm Welk-Stationen eines Lebens, 2. Aufl. 1976, S. 122 u. 124)

 


(7. September 2023)

 

Zeichnen-Drucken-Stempeln

Kreativangebot für Kinder & Familien
am 25. August 2023 im Ehm Welk-Haus

 

Die Leipziger Künstler Susann Hoch und Hans Bote reisten Ende August nach Bad Doberan und bauten im Ehm Welk-Haus eine kleine „Druckerei“ auf. Bestückt mit Druckpresse, vielen Holzstempeln, Farbe, Papier und „Kunststoff-Platten“ sah es fast wie in einer richtigen Werkstatt aus.

 


  Susann Hoch und Hans Bote

Über 20 Kinder und Erwachsene fanden sich ein und waren gespannt auf das Bilder-Drucken und wie das überhaupt geht …


  Druckwerkstatt im Ehm Welk-Haus und auf der Terrasse

Rückmeldungen gab es einige, die Begeisterung war groß. Besonders wurde die liebevolle und intensive Betreuung durch die beiden Leipziger Künstler hervorgehoben, wodurch auch ungeübte, nicht mit „Kunst“ vertraute Kinder Feuer fingen und begeistert mitmachten.
Heidi Greßmann und Peter Albrecht waren dabei und haben ihre Eindrücke aufgeschrieben, die wir hier gern wiedergeben.

Monika Schneider


"Zeichnen – Drucken – Stempeln" konnten im Ehm Welk-Haus Kinder an einem Freitagnachmittag (25.8.23) von 15 bis 18.30 Uhr unter der fürsorglichen Anleitung der beiden Leipziger Künstler Susann Hoch und Hans Bote. Gestempelt wurde mit großen, zahlreich vorhandenen Holzlettern und wasserlöslicher Linoldruckfarbe auf verschiedenfarbiges Papier im Garten unter dem extra dafür aufgebauten Partyzelt. Lieblingsworte: „Mama“; „Papa“. Am liebsten beide zusammen.


  Einweisung im Partyzelt / Mama-Papa-Buchstaben

Als „Illustratoren“ vollbrachten nicht nur die Kinder, sondern auch Mutti oder Vati oder Oma mittels Zeichnungen, die in Styroporplatten eingeritzt bzw. „eingerillt“ und dann auf Papier gedruckt wurden, wunderschöne kleine Kunstwerke und gaben den Geschichten von Katze, Riese oder Doktor somit ihre eigene, ganz besondere Note.


  Figur / Hund abstrakt / Geschichten drucken

Und das eigenhändige Ziehen der Anpresswalze (manchmal musste Hans Bote) unterstützend mitwirken) über die selbst hergestellte Druckvorlage und das zu bedruckende Papier war ziemlich spannend! Denn danach konnte man das Ergebnis staunend betrachten! Die einzelnen Blätter der Geschichten wurden von Susann Hoch zu einem Leporello zusammengefügt; die Kinder suchten sich noch das passende Papier als Einband aus (der selbstverständlich vorher noch „bestempelt“ wurde) und die Leipziger Künstlerin erschuf mit Nadel und Faden aus allem zusammen ein richtiges Buch! Zum Mitnehmen! Einfach fantastisch! Und wünschenswert von allen: eine Wiederholung!

Peter Albrecht


Papierkunst-Stempel-Druck Nachmittag mit buntem Kleid
Das war doch was!!!

Da kamen zwei versierte Papierkünstler (Grafikerin und Grafiker) aus Leipzig ins Welk-Haus, um Kindern, Eltern, Großeltern Freude am Zeichnen, Drucken, Stempeln mitzubringen.
Susann Hoch und Hans Bote haben die Lust am Gestalten sofort an die Mitmachenden weitergegeben. Ob Jung, ob Alt, alle wollten etwas Schönes gestalten, gar erfinden!! Vollkommen in die Welt der eigenen Ideen vertieft, entstanden kleine Kunstwerke in PVC-Platten geritzt, mit Holzstempeln aufs Papier gebracht, ein Gedicht in Bilder verwandelt.
Ein Büchlein selber binden, ein geheimes Tagebuch herstellen und immer wieder die Presse bedienen.
Um die Poesie der Gedanken in leuchtenden Farben aufs Papier zu bringen, gab Hans die richtigen Tipps und half beim Drucken. Die eigene Arbeit bestaunen und die der anderen - wunderbar!


  Hans gibt Tipps / Einwalzen mit Farbe

Das längste Buch der Welt erschuf ein Sechsjähriger, ließ es von Susann binden und beobachtete alles ganz genau.
Eine begeisterte Oma ritze herrliche Sommerblumen in die Druckplatte und wetteiferte mit der Enkelin. Eine Mutti entdeckte die Freude am Fabulieren mit Hilfe der Buchstabenstempel.


  Susann zeigt das längste Buch der Welt / Blumenvase

Die Zeit verging viel, viel zu schnell. Das war schade, denn um sich herum alles vergessen und der Phantasie freien Lauf lassen zu können - ohne Handy- war ein großes Geschenk! Vielen Dank! Das bleibt in guter Erinnerung und natürlich das schöne bunte Kleid von Susann.

Fotos: H. Greßmann, P. Albrecht, H. Bote

Heidi Greßmann

 

Susann HochHans BoteDruckwerkstatt im Ehm Welk-HausWerkstatt auf der TerrasseEinweisung im PartyzeltMama Papa BuchstabenFigurHund abstraktGeschichten druckenHans gibt TippsEinwalzen mit FarbeSusann zeigt das längste Buch der WeltBlumenvase
 

(18. Juni 2023)
Puppenkleidung für Kita-Projekt im Ehm Welk-Haus


Seit diesem Jahr kommen zweimal im Monat Kita-Kinder der AWO-Kita "Uns Windroos" ins Ehm Welk-Haus. Zehn oder zwölf Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren und eine Begleiterin steigen die Treppen hoch in das Dachgeschoss, denn dort sind das "Zauberzimmer" und das "Malatelier". Sie werden schon erwartet von Cindy, Stella oder Monika, die das Projekt "Buch macht klug" gemeinsam mit den Kindern ausführen.
Jedes Mal wird ein Kinderbuch vorgestellt – z.B. Pipi Langstrumpf, Traumzauberbaum oder die kleine Raupe Nimmersatt…Daraus wird vorgelesen, darüber erzählt und Figuren aus dem Buch gebastelt oder gemalt.

Wenn die Aufmerksamkeit der Kinder nachlässt ist Spielen angesagt. Dazu steht eine "Spielzeugkiste" bereit. Gern werden Puppen herausgeholt, davon gibt es eine Menge. Aber es sind schon "ältere" Puppen, die deshalb nicht mehr viel zum Anziehen haben.



(Klick vergößert)

Hatten muss man sagen, denn Rosa, Andrea, Anne und Manfred, allesamt Langzeitarbeitslose in einer Beschäftigungsmaßnahme des Jobcenters, betreut vom Verein "Perspektive für die Region Bad Doberan" e.V. haben mit viel Geschick und Fantasie die Puppen ausstaffiert. Kleider, Jäckchen, Mützen, Söckchen…gehäkelt, gestrickt, genäht, für Sommer und Winter.
Die Vier und die Anleiterin sind fast täglich im Ehm Welk-Haus und beschäftigen sich mit unterschiedlichen Handarbeitstechniken. Deshalb war es eine gute Idee, ja eine Win-Win-Situation für die Kinder, die MaßnahmeteilnehmerInnen und die Puppen gleichermaßen, mit dem Erlernen alter Handarbeitstechniken neue Bekleidung für die Puppen anzufertigen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Arbeit für einen sinnvollen Zweck hat sich gelohnt und Spaß gemacht hat es auch!

Cindy und Monika sind begeistert von der mit viel Liebe zum Detail hergestellten Puppenkleidung. Einen ganz großen Dank an die „Häkel-Gruppe“ von den Projekt-Macherinnen aus dem Ehm Welk-Haus!

Cindy Hartenstein und Monika Schneider


„Buch macht klug“ ist ein Kinder-Projekt vom Ehm Welk-Literaturverein in Kooperation mit der AWO-Kita „Uns Windroos“, unterstützt vom Verein „Perspektive für die Region Bad Doberan“.

  mehr lesen


(16. Juni 2023)

 

Bad Doberans Wasserfest startet zu rechten Zeit
„AQUAnostra“ bietet vom 17. bis zum 25. Juni rund um das kühlende Nass Erbauung, Infos und Inspiration


Bad Doberan. Erfrischung tut gut - gerade nach wochenlanger Trockenheit. Im Prinzip ist das eine Binsenweisheit, im besonderen Wasser-Fall jedoch immer wieder eine neue
Herausforderung. Die Rede ist vom Münsterstädter Wasserfest „AQUAnostra“, das sich
seit dem Jahr 2002 „unserem Wasser“ - so die Übersetzung aus dem Lateinischen - in der Region zuwendet.

„Das Ziel der fünf bis sechs Fest-Gründerinnen aus dem hiesigen Kunstverein um Gerda von Hof herum, war es gewesen, eine Veranstaltungsform zu finden, die die verschiedenen Facetten des kulturellen Lebens in und um Bad Doberan vereinigt“, erinnert sich die damalige Vereinsgeschäftsführerin Monika Schneider und ergänzt, warum die gefundene Form bis heute trägt: „Es ist das Wasser, das diese Stadt und ihre Umgebung in diesem Sinne verbindet. Angefangen bei den Wasserbauwerken der Zisterzienser, das Kurwesen mit seinen Quellen, die Ostsee vor Heiligendamm sowieso, der Wirtschaftsfaktor Glashäger, aber auch unser Wasser als bedrohtes und bedrohendes Element Stichwort Klima.“

Daran arbeiten heute vor allem die Künstlerateliers „Feinart“ und „Quadrados“, das Stadt- und Bädermuseum, der Rote Pavillon, das Ehm Welk-Haus, das Kamp-Theater, der Klosterverein und zahlreiche Naturfreunde. Zum Feststart am 17. Juni bietet das bei Einheimischen und Gästen besonders beliebte Historische Anbaden an der Heiligendammer Seebrücke diesmal außerdem die Gelegenheit, den 230. Jahrestag der Eröffnung des ersten deutschen Seebades an dieser Stelle zu feiern. Es war damals die Initiative des Rostocker Medizinprofessors Samuel Gottlieb Vogel, der das Zusammenspiel von Natur, Ruhe und heilsamen Elementen als Therapie propagierte.

Den therapeutischen Vorteilen des Heilmittels Moor zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen und zur Förderung der körperlichen Regeneration widmet sich dann am 20. Juni ab 16 Uhr die Dr. Ebel-Fachklinik „Moorbad Bad Doberan“ in einer kostenlosen
Informationsveranstaltung. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl wird um Anmeldung
gebeten: via Telefon unter 038203 930 oder per E-Mail an kultur@moorbad-doberan.de. Am 21. Juni läuft im Kamp-Theater um 17 und um 20 Uhr die Doku „River“ von 2021, in der Jennifer Peedom einen Blick auf die einstigen Naturgewalten wirft, die der Mensch sich mittlerweile unterworfen und nutzbar gemacht hat: die Flüsse der Welt. Passend dazu
pr
äsentiert der BUND am 25. Juni auf dem Kamp Informationen zum Thema „Hochwasser in Bad Doberan“. Derweil können am selben Sonntag im Stadtmuseum von 11 bis 14 Uhr Kinder rund um das Thema Wasser an Spielen teilnehmen und um 13.30 Uhr steigt vorm Roten Pavillon ein rockiges Brunnenkonzert.

Monika Schneider vom Ehm Welk-Freundeskreis, die bei der Veranstaltungsorganisation gemeinsam mit Eva Firzlaff vom Kunstverein „Roter Pavillon“ den Hut aufhatte und mit der Grafikerin Gudrun Poetzsch insgesamt fünfzehn AQUAnostra-Events auf einem Extra-Flyer ankündigt, beantwortet die Frage nach ihrem Fest-Highlight so: „Alle Veranstaltungen haben ihr Publikum und ihre Bedeutung. Für mich ist das Highlight, dass
sich wieder so viele bereiterklärt haben mitzumachen und dass
sie nun ein buntes Programm anbieten.“

Auch im nächsten Jahr soll es nach ihren Worten wieder ein Wasserfest „AQUAnostra“ geben.
Thomas Hoppe


(27. März 2023)

 

Soziale Medien - Fluch oder Segen?
Buchvorstellung und Gespräch mit Frau Dr. Uta Buttkewitz, Universität Rostock

Da wir am Freitag, dem 31. März, im Ehm Welk-Haus im Zusammenhang mit den quasi modernsten „Plaudertaschen“ unserer Welt auch über Fake News, Medienkompetenz und kommunikative Selbstbestimmung reden wollen, bietet sich hier die Erinnerung an einen der berühmtesten Reporter des 20. Jahrhunderts an, dessen Credo hieß, dass nichts erregender sei, als die Wahrheit.

Anlässlich seines 75. Todestages an diesem Freitag brachte der Berlin-Verlag kürzlich eine 445-seitige Egon-Erwin-Kisch-Biografie heraus, in der der freie Autor und Filmemacher Christian Buckard (Jahrgang 1962) auf sehr lesbare Weise die „Weltgeschichte des rasenden Reporters“ recherchierte. Herausgekommen ist „nicht nur eine gelungene Darstellung einer Lebensgeschichte, sondern zugleich auch eine Mediengeschichte, eine Untersuchung zum Verhältnis zwischen Schreiben, Lügen, Krieg und Gewalt“, schreibt der Rezensent Gernot Wolfram in der „Jüdischen Allgemeinen“. Für ihn zeigt diese Biografie anhand zahlreicher Beispiele, „dass Kisch ein früher Claas Relotius war. Ein Journalist, der häufig Fiktion und Wahrheit problemlos ineinander fließen ließ.“ „Zerfall eines Helden“ steht dann auch über dieser Rezension.

In der DDR hatte einst Schriftsteller Bodo Uhse dazu erklärt, dass bei Kisch „die der Wahrheit dienstbare Phantasie“ bejaht werde. Viele Leser*innen werden aber wahrscheinlich erstmals davon erfahren, dass Kisch, dessen Gesammelte Werke in der DDR von 1976 bis 1985 in elf einzelnen Bänden vom Aufbau-Verlag Berlin und Weimar herausgegeben worden sind, von Stalinisten noch Jahre nach seinem Tod als „Spion“, „Trotzkist“, „opportunistischer Kosmopolit“ oder „jüdischer Chauvinist“ verunglimpft wurde.

Thomas Hoppe


(19. März 2023)

 

Originale aus Dublin waren in Ahrenshoop ausgestellt - Besuch der Sonderausstellung „Der ,König' vom Fischland“

Wolf Karge und Peter E.


Wir haben die Originale am 18. März noch in Augenschein nehmen können! Wer die Erichson-Schätze aus Dublin allerdings noch nicht gesehen hat, muss sich nun beeilen, denn sie werden nur noch bis zum 26. März im Ahrenshooper Kunstmuseum am Weg zum Hohen Ufer 36 zu sehen sein. Gemeint sind die hier ausgestellten 24, meist bunt illustrierten Glückwunschschreiben von befreundeten Künstlern des Rostocker Mäzen und Verlegers Peter Emil Erichson (1881-1963), die er einst zu seinem 50. Geburtstag erhalten hatte und die allesamt quasi in Bananenkartons auf der „Schatzinsel" Irland unbeschadet die Jahrzehnte überdauerten, bis ein Heiligendammer, wie er sich selbst nennt, sie begeistert ans Licht der Weltöffentlichkeit zerrte. Der bekannte Historiker und Publizist Dr. Wolf Karge hat unseren Vereinsmitgliedern während einer rund anderthalbstündigen Führung durch von die ihm kuratierte Sonderausstellung „Der 'König' vom Fischland - Peter E. und die Kunst" davon berichtet.


Auf dem Foto sind die besagten Jubiläumsgrüße zu sehen.

Im Sommer 2018 hatte er durch den Rostocker Kunstverein auf einer Erichson-Schau die Verleger-Enkelin und Humangeographin Dr. Anngret Simms kennengelernt, die ihn nach Dublin einlud, drei Nachkriegs-Nachlasskisten ihres Großvaters durchstöbern zu dürfen. Dabei entdeckte der Museumsexperte unter anderem die deutlich mehr als 24 Gratulationsschreiben: „Sie sprechen zwar meist eine launige, freche, fröhliche Sprache, spiegeln jedoch in der Summe das Charakterbild des Jubilars" wider, schreibt Karge in seinem neuesten Hinstorff-Buch, das der Ahrenshooper Ausstellung den Titel gab.

Thomas Hoppe


(24. Januar 2023)
Wir planen am 18. März 2023 einen Vereinsausflug nach Ahreshoop

  Einladung demnächst im Newsletter

Liebe Mitglieder*innen und Freund*innen unseres Vereins,

Wolf Karge: „Der König vom Fischland. Peter E. und die Kunst“.  Hinstorff-Verlag Rostock Verlag. ISBN: 978-3-356-02407-4

hier ein paar ergänzende Informationen zu unserem quasi privilegierten Ausflug nach Ahrenshoop. Denn mit Dr. Wolf Karge (1951 in Schwerin geboren) werden wir dort nicht nur vom Kurator der Sonderausstellung „Der ,König' vom Fischland“ durch die Schau geführt, sondern auch vom Autor des gleichnamigen 2022 bei Hinstorff erschienenen Büchleins über das spannende Leben des Verlegers und Kunstliebhabers Peter Emil Erichson (1881-1963).

Peter E. war es auch, der in seinem Carl-Hinstorff-Verlag im Jahr 1948 das 211 000. bis 220 000. Exemplar der Ullstein-Ausgabe von Ehm Welks "Heiden" herausbrachte. Die Welks gehörten später zum engen Freundeskreis von Peter E. und seiner Lebenspartnerin Karoline Ristow in Ahrenshoop. Die beiden Männer könnten bereits 1906 in Bremerhaven voneinander erfahren haben, wo Welk bei der „Provinzial-Zeitung“ arbeitete und Peter E. zeitgleich für die „Unterweser-Zeitung“. Auch das hat Dr. Karge in seinem 128-seitigen Erichson-Lebensbericht erwähnt.

Im November 2022 wurde Dr. Wolf Karge von der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit dem Landeskulturpreis 2022 ausgezeichnet.
Foto: Staatskanzlei MV
(Klick vergößert)

Wolf Karge ist in Heiligendamm aufgewachsen, besuchte in Bad Doberan die Schule, studierte Archivwesen in Potsdam und Geschichte an der Humboldt-Universität, er promovierte 1986 an der Uni Rostock mit einem regionalgeschichtlichen Thema, war später Museumsdirektor in Rostock, Museumsgeschäftsführer im Technischen Landesmuseum sowie 18 Jahre lang Vorsitzender des Museumsverbands MV seit dessen Gründung 1990.

Zu seinen zahlreichen Publikationen gehörte auch die 2008 bei Hinstorff erschienene, 464-seitige Illustrierte Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Im vergangenen November wurde Dr. Wolf Karge von der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit dem Landeskulturpreis 2022 ausgezeichnet. Die Sozialdemokratin betonte dazu, dass Karge "Archivar, Historiker, Museologe, Kurator, Publizist, Dozent, Gutachter, Berater und vieles mehr" sei: "Seit über 50 Jahren widmet er sich der regionalen Geschichte, der Kunst und Denkmalkultur Mecklenburg-Vorpommerns."

Thomas Hoppe

 

5. Oktober - 17:00 Uhr
Bad Doberaner Kulturnacht

Hans-Peter Hahn
liest im Ehm Welk-Haus
Veranstaltungen

Ehm-Welk-Stipendium letztmalig verliehen

50 Jahre lang wurde es an Jugendliche vergeben – finanziert aus den Verkaufserlösen des Romanes "Die Heiden von Kummerow". 

  Beitrag unter DIES und DAS lesen


140 Jahre Ehm Welk

Schüler der Münsterschule waren zum Projekttag im ehemaligen Wohnhaus

  Bericht anschauen


Kulturinitiative Bad Doberan
Mendelssohn-Jahr 2024

Wir sind mit zwei Veranstaltungen dabei! (am 4.7.24 und am 7.11.24)
  Mehr lesen ...


Foto: Wilma Tripschu
(Klick vergößert)

 
Flyer-Download
(PDF wird in neuem Tab / neuem Fenster geöffnet)



Kunst und Kultur in Bad Doberan

Vereine aus der Region, die mit ihren Angeboten zum kulturellen Leben in und um Bad Doberan beitragen:
  • Roter Pavillon
  • Klosterverein
  • Kornhausverein
  • Kultur- und Kinoverein

wird fortgesetzt ...


Tipps zu Literatur - Veranstaltungshinweise u.a.

Literaturhaus Rostock - Peter-Weiss-Haus, Doberaner­ Straße 21

zur Übersicht der Veranstaltungen

Uckermärkische Literaturgesellschaft e.V.

zur Übersicht der Veranstaltungen

Bookster - Bücherblog in Rostock

zur Website booksterhro.wordpress.com




Ehm Welk-Haus